Über falsche Weichenstellungen, einen suizidgefährdeten Kommissar und die aromasichere Endlagerung…
DER Albtraum des Fahrdienstleiters ist so alt, wie sein Beruf. Er trifft eine falsche Entscheidung, zwei Züge rasen in ihr Verderben, er bemerkt den Fehler in einer Schrecksekunde – aber es ist zu spät. Er weiß genau, was geschehen wird, kann aber nichts mehr dagegen tun. Es gibt kein Zurück mehr, keine Weiche, die man noch stellen, kein Signal, daß man noch auf Halt setzen könnte. Der „point of no return“ ist unumkehrbar überschritten, der Mann wird im Augenblick dieser Erkenntnis, noch vor dem großen Knall, zum Wrack. Später wird ein Oberstaatsanwalt sagen:
„Hätte er sich regelgemäß, also pflichtgerecht, verhalten, wäre es nicht zur Katastrophe gekommen.“
Ein Unterschied zwischen dem Versagen des kleinen Fahrdienstleiters in Bad Aibling und dem der großen Weichenstellerin in Berlin ist nicht zu
übersehen: Der Bahnangestellte war sich seines Fehlers sofort bewußt, die Bundeskanzlerin hingegen leugnet das Problem noch jetzt, nachdem schon Menschen durch ihre Signalstellung umgekommen sind.
So herrscht nicht nur im Auswärtigen Amt inzwischen Ratlosigkeit.
Zitat: „Wir haben das Gefühl losgetreten, unsere Tore seien offen“, beklagt ein hoher Diplomat, „und wir haben bis heute keine Gegenbotschaft, mit der diese Welle wieder gestoppt werden könnte.“
Bleiben wir beim Thema Bahnverkehr: absonderliche Zugbewegungen waren schon mehrmals des Menetekel für ein Systemversagen in Deutschland.
Zuletzt im Oktober 1989, als ein seniler Diktator seine Untertanen nur über eigenes Gebiet in die Freiheit entlassen wollte, allein um den Anschein von Souveränität noch wahren zu wollen. Wenige Jahre zuvor mußte er sich vom selbsternannten Jodeltalent Udo Lindenberg im „Sonderzug nach Pankow“ gar als Oberindianer verspotten lassen. Die gekränkte Rothaut reagierte fortan noch betonköpfiger. Mit den Flüchtlingszügen von Ausreisewilligen kam jedoch der Untergang der „DDR“
ins Rollen. Der greise Politbürokrat hatte den Bogen überspannt. Die Ausreisewelle war der Anfang vom Ende.
Nunmehr sind Einreisewillige in Zügen unterwegs…
und erneut stellt sich die Frage, nach dem Bestand eines Systems, an dessen Stabilität von der Führung nicht der geringste Zweifel zugelassen wird:
http://www.rolandtichy.de/gastbeitrag/neuer-totalitarismus-diversitaet-und-tauhid/
Die Lektüre von Barbara Kösters Beitrag möchte ich als „Artikel der Woche“ dem Leser besonders ans Herz legen. Sie diagnostiziert präzise den Rückfall einer pluralistischen Wettbewerbsgesellschaft in eine antiliberale Kollektivgemeinschaft in der das Multikulturelle von der herrschenden zur beherrschenden Meinung aufgestiegen ist. Zitat:
„In der Postmoderne steht das Kollektiv wieder über dem Individuum: im Gewande von Diversität“. Die Ursache für diesen Regreß sieht Köster unter anderem im linken Marsch durch die Bildungsorganisationen.
Der eigentliche Paradigmenwechsel war jedoch nur schleichend per Entmachtung bestehender Autoritäten durch „zivilgesellschaftliche“
Parallelstrukturen möglich. Diese dürfen gern mittelmäßig oder gar unfähig sein – Hauptsache, sie sind so zahlreich, daß sie den Gegner allein durch ihre Präsenz zermürben. Wie das funktioniert zeigt ein hochinteressanter Artikel in der Zeit:
Wohlgemerkt: Die Sammlung sogenannter zivilgesellschaftlichen Kräfte ist eben nicht das Ergebnis eines demokratischen Auswahlprozesses der bürgerlichen Gesellschaft, sondern eine sich selbst ermächtigende Elite von mittelmäßigen Kadern, deren einzige Begabung, die der ideologischen Treue ist. Im undurchdringlichen Geflecht von Gremien, Netzwerken, Interessensgruppen und ehrenamtlichen Bedenkenträgern stirbt jeder konstruktive Wille zur Veränderung.
Und wie im vormundschaftlichen Staat „DDR“, so ist auch hier die Denunziation von Menschen mit abweichenden Meinungen durch Gesinnungsblockwarte inzwischen wieder hoffähig geworden:
Das alles geschieht in einem Land, in dem ehemalige IMs der Stasi nunmehr im Bundestag sitzen und ehemaligen Terroristen der RAF ihr Auskommen sichern. Allein der Hausausweis für die Bundestagsgebäude ist dem politischen Überzeugungstäter Christian Klar noch vorenthalten worden:
https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2016/union-linkspartei-verhoehnt-raf-opfer/
Die Linke muß sich um ihre versteckte Affinität zu politischen Gewalttaten jedoch keine Sorgen mehr machen. Eine mehr als nur fragwürdige Unterteilung in „linke und rechte Gewalt“ impliziert deren unterschiedliche Bewertung und Verfolgung:
Den EU-Kommissar Günther Oettinger hingegen plagen ganz andere, mehr autoaggressive Gewaltphantasien:
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2016-02/afd-frauke-petry-guenther-oettinger
Zur Erinnerung: Der Günther ist jene helldeutsche Vorbildfigur, die dereinst dem Hans Filbinger zu einer lupenreinen Biographie als Widerstandskämpfer verhelfen wollte.
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/da_hat_frau_petry_noch_mal_glueck_gehabt
Woher der komissarische Fettnapftreter seine Vorbilder bezieht, ist daher fragwürdig. Immerhin gab es mal einen Österreicher, der als deutscher Kanzler sich unmittelbar nach seiner Eheschließung erschoß (was für die Welt und das Land definitiv eine Erlösung war, nur leider viel zu spät geschah).
Nein, es gibt Grenzen des guten Geschmacks und eine Ehe mit dem runzeligen Schwaben kann der schönen Frauke nicht zugemutet werden, auch wenn die von ihm angedrohten Konsequenzen reizvoll wären.
Apropos „reizvoll“: Thomas Köppl (CDU), amtierender Bürgermeister von Quickborn hat sich beim AfD-Bashing verhoben:
Ja, „Punishment“ scheint ein Thema zu sein, für Bürgermeister allerorten.
Eine besonders masochistische Veranlagung brauchen aber jene Stadtoberen in NRW, die RWE-Aktien in ihrem Portfolio halten. Egal ob OB oder Kämmerer – wer von denen jetzt noch für Fotos lächeln kann, beweist eine geradezu abnorme Schmerzenslust und Leidensfähigkeit:
Absurderweise werden die Krokodilstränen gerade bei jenen vergossen, die die Marktwirtschaft im Handel mit Elektroenergie mit dilettantischen Experimenten abgeschafft haben. Die sogenannte „Energiewende“ bedroht nicht nur die eigenen Ankerunternehmen der Energiewirtschaft…
sondern langfristig auch Netzstabilität und Versorgungssicherheit.
Marktwirtschaft sollte in einer freiheitlichen Gesellschaft ein ganz selbstverständlicher Handlungsspielraum sein. In den üblichen Stammtisch-Diskussionen sehen sich die Verteidiger dieses Prinzips aber schnell in der Rolle des neoliberalen Außenseiters. Das bekannte Phänomen lautet: Die Marktwirtschaft ernährt und belohnt aber sie begeistert nicht. Warum, erklärt Hans-Werner Sinn:
http://www.zeit.de/wirtschaft/2016-02/kapitalismus-einkommen-gerechtigkeit
Der Wettbewerb schafft mit seiner Effizienz Wohlstand um den Preis ungleicher Verteilung. Das Gegenmodell der egalisierenden Umverteilung erscheint so manchem Zeitgenossen gerechter, mindert aber die Leistungsanreize enorm, so daß es schließlich, bei sehr hoher Staatsquote, allen gleich schlecht geht. Das letztere Modell hat sich in real existierender Ausformung trotz wiederholten Versuchen nicht durchsetzen können. Trotzdem brauchen auch Schwachmatiker nicht zu verzagen. Die sicherste Möglichkeit, dem Wettbewerb zu entgehen, ist eine Anstellung im öffentlichen Dienst:
Von einem ähnlichen Fall berichtete mir kürzlich ein Grieche. Sein Bekannter sei in der Heimat Polizist und erhält irrtümlich das Gehalt von zwei verschiedenen Dienststellen (also doppelt) ausgezahlt. Klar ist auch, daß für den cleveren Gesetzeshüter kein Grund besteht, dies zu monieren.
So wundert es nicht, daß sich der frühere EZB-Chefökonom Jürgen Stark mit der Frage nach einem möglichen finanziellen Kollaps im Euro-Raum beschäftigt. Seine Szenarien sind wenig ermutigend:
http://www.welt.de/finanzen/boerse/article152276161/Das-alles-duerfte-im-Chaos-enden.html
Auch der einsame Don Quijote der FDP kritisiert das Verfrühstücken der Zukunft unserer Kinder:
Aber immerhin waren die 278,7 Milliarden Euro, die Deutschland nach hellenistischer Lesart den Griechen schuldet, dann wohl doch ein wenig zu opulent gerechnet:
Das ist das Faszinierende an politischer Zahlenspielerei: Übertreibt man Werte in groteske Höhen, kommen diese automatisch in den Schlagzeilen der Medien und genau dort bleiben sie dann praktisch unanfechtbar.
Fest steht auch das prophetische Urteil des ranghöchsten Eurokraten nach einem analytischen Blick in den Kaffeesatz:
http://www.welt.de/politik/ausland/article152315894/Die-Geschichte-wird-Merkel-recht-geben.html
Sein Orakel klingt schwer nach dem Pfeifen im Walde, steht die Kanzlerin doch inzwischen auf verlorenem Posten:
https://jungefreiheit.de/politik/ausland/2016/die-koalition-der-willigen-besteht-nicht-mehr/
Was die Geschichte zu den Folgen unkontrollierter Zuwanderung lehren kann, zeigt ein Blick in einen Spiegel vergangener Zeiten:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46174775.html
Falls es jemand nicht bemerkt haben sollte: Der Artikel stammt aus dem Jahr 1964! An den Folgen dieser fortlaufenden Fehlentwicklung leidet Frankreich heute um so mehr. Aber man muß gar nicht so weit zurückgehen.
Dieser Artikel ist weniger als ein Jahr alt:
Was damals Drohung war, ist heute Realität und das, obwohl Schutzgelder an die Griechen reichlich flossen.
Broder stellt zurecht die Frage nach der islamischen Solidarität für die Flüchtlinge:
Auch ein arabischer Dichter hält mit seiner Kritik am Glauben seiner Landsleute nicht hinter dem Berg:
Allein das archaische Frauenbild sollte Grund genug zur Sorge sein:
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/heiko_maas_verschleiert_euch
Ob nun doch endlich ein Ruck durch das Land der Gefallsüchtigen und Duldsamen geht, fragt man sich bei der PAZ:
http://www.preussische-allgemeine.de/nachrichten/artikel/deutschland-ruckt.html
Zumindest wächst die Unruhe im Establishment…
wenn selbst im roten NRW das blaue Schicksal an die Pforte klopft:
Plan „C“ für den Machterhalt liegt aber interessanterweise schon vor und wird im Probelauf in Sachsen-Anhalt getestet:
Wer jetzt noch ohne Antidepressivum auskommt muß eine chronische Frohnatur sein Eigen nennen.
Daher ausgleichend zum Schluß wie gewohnt die Frage: War denn nichts Positives in Kalenderwoche 07 zu vermelden? Doch – und ob! In genau 29 Jahren (das klingt nun wirklich nicht nach einer nur ungefähren
Schätzung) sind alle Probleme gelöst:
Na, super! Kann ich mit 79 Jahren dann noch mal voll aufdrehen …
sofern mir meine Frau die Einnahme durchblutungsfördernder Mittel überhaupt erlauben wird:
Ich könnte auf meine alten Tage aber auch noch religiös werden:
http://www.welt.de/satire/article152327348/Glaube-an-BER-Eroeffnung-als-Religion-anerkannt.html
Soll ja oft vorkommen, daß auch eingefleischte Blasphemiker sich plötzlich besinnen, wenn der Sensenmann ums Haus schleicht. In jedem Fall ist Stil und Kreativität gefragt für den ultimativen Gang ins
Jenseits:
http://www.zeit.de/kultur/2016-02/renato-bialetti-urne-glosse
Ich finde die Idee hervorragend, selbst wenn die Putzfrau versehentlich das Pulver einmal aufgießen sollte. Wie, so frage ich Euch, soll ein Kaffee-Unternehmer denn wiederauferstehen, wenn nicht als Aroma!
Daher: Friede seiner Asche.
Amen.
Soweit die mediale Bestandsaufnahme der letzten Woche.
Garantiert parteilich und keinesfalls unabhängig.
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Autor:
Andreas Urbanek
Sprecher AfD-Kreisverband Dortmund
stellv. Vorsitzender AfD-Fraktion im Dortmunder Rat