Über das Bellen getroffener Hunde, die Ballistik von Kalorienbomben und Alfa-Tiere im Beta-Stadium…
zunächst die frohe Botschaft in eigener Sache: das in Stuttgart beschlossene und redaktionell überarbeitete Grundsatzprogramm steht online:

https://www.alternativefuer.de/wp-content/uploads/sites/7/2016/05/2016-06-27_afd-grundsatzprogramm_web-version.pdf

Als gemeinsamer Nenner ist dieses Programm für die Mitglieder der AfD verbindliche Arbeitsgrundlage. Man mag einwenden, daß es an einigen Stellen noch nicht ausgereift ist, weswegen auf dem Parteitag auch gefordert wurde, das Papier als „vorläufiges Programm“ zu betiteln. Der Antrag ist abgelehnt worden und das aus gutem Grund: Parteiprogramme sind keine in Stein gemeißelte Glaubensbekenntnisse, sie sind immer „vorläufig“.
Endgültige Wahrheiten, wie sie etwa der Marxismus postulieren wollte, zerbrechen regelmäßig an sich ändernden Realitäten. Zudem ist nichts so perfekt geschöpft, daß es nicht noch zu verbessern wäre. Der Zeitdruck unter dem die Veranstaltung in Stuttgart stattfand war immens, allein das Antragsbuch hatte den Umfang eines Dostojewski-Romans und schon die Diskussion zur Feststellung der Tagesordnung drohte, jedweden Rahmen zu sprengen. Unser Dank gilt daher der Versammlungsleitung unter Hr. Basedow, der sein ebenso neutrales, wie auch stringentes Dirigat mit einer bewundernswerten Souveränität ausübte.


Wird von Amtsinhabern politische Neutralität gefordert, stellt dies für so manchen Kettenträger in unseren Rathäusern und Plenarsälen eine unbeherrschbare Herausforderung dar. Mehr als nur peinlich wird es aber, wenn selbst das Deutsche Staatsoberhaupt diese Pflicht ignoriert…

http://www.rp-online.de/politik/deutschland/joachim-gauck-nennt-afd-mitglieder-doedel-aid-1.6005344

Gauck hat mit jener Entgleisung nicht nur sich selbst desavouiert, er hat vor allem das Amt des Bundespräsidenten nachhaltig beschädigt.


Ein ebenso defizitäres Demokratieverständnis zeigt der mit satten drei Promille Vorsprung neugewählte Bundespräsident Österreichs:

http://diepresse.com/home/politik/bpwahl/4995602/Van-der-Bellen_Kein-RegierungsbildungsAuftrag-fur-FPO

Hofer hat man also geschlagen, nachdem alles zusammengetrommelt wurde, was bei Drei nicht auf den Bäumen war: Grüne, Katholiken, Linke, Liberale, Künstler, die Besatzungen der österreichischen U-Bootflotte, alle Gewerkschafter, die Transidenten, und der trotzkistische Meerschweinchenzüchterverein aus der Wiener Neustadt. Was für ein Sieg der Zivilgesellschaft!

http://www.freundederkuenste.de/aktuelles/reden-ist-silber/meinung/wut-ueber-die-machtlosigkeit-grosse-koalitionen-laden-ein-zu-mauschelei-und-korruption.html

Egal wie – ob mit oder ohne Schummelei – …

http://www.unsertirol24.com/2016/05/26/wahlbetrug-in-oesterreich-lies-mal-da-stimmt-was-nicht/

man hat es noch einmal geschafft:

http://www.achgut.com/artikel/happy_end_mit_drei_promille

Wir gratulieren zur neuen Farbenlehre…

http://www.achgut.com/artikel/auch_rot_und_schwarz_ist_gruen_und_blau


Zurück zu unserem Oberlicht. Was hat den Joachim nun eigentlich so auf die Palme gebracht, daß ihn die staatsmännische Contenance verließ? War es Bayerns AfD-Landesvorsitzender Petr Bystron, der es wagte, das Geschäftsmodell der größten Arbeitgeber Deutschlands zu hinterfragen:

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-landeschef-wirft-kirchen-geschaeft-mit-der-fluechtlingskrise-vor-a-1094266.html

Die Reaktion des Bundespräsidenten (Pastor a.D.) demonstriert das Bellen getroffener Caniden. Schauen wir uns den Personalbestand deutscher Arbeitgeber einmal an. Deren größter ist der öffentliche Dienst mit etwas mehr als viereinhalb Millionen Beschäftigten. Wer nun nach der Lektüre dieses Beitrages…

http://www.rp-online.de/wirtschaft/wer-sind-deutschlands-groesste-arbeitgeber-bid-1.2198483

glaubt, daß bei den nicht-staatlichen Arbeitgebern Unternehmen wie Siemens oder Daimler an der Spitze stehen, irrt. Auf Platz 1 steht die Caritas mit etwa 590.000 Beschäftigten, gefolgt von der Diakonie auf Platz 2 mit 453.000 fest angestellten Mitarbeitern. So werden Jahr für Jahr milliardenschwere Umsätze eingefahren. Das mächtige Betreuungskartell akquiriert seine Aufträge oftmals mittels intransparenter Vergabe-Mauscheleien zu Lasten der öffentlichen Hand.
Grund genug, einmal die Frage nach den kommerziellen Hintergründen einer ausufernden Wohlfahrtsindustrie zu stellen.


Mit dem Schlagwort der Simplifizierung wird der AfD gern vorgeworfen, daß sie einfache  Antworten auf komplizierte Fragen geben wolle. Nun, das ist vielleicht nicht die Regel, kann aber vorkommen. Auch Martenstein bezweifelt, daß einfache Lösungen in komplizierter Umgebung zwangsläufig falsch sein müssen:

http://www.zeit.de/zeit-magazin/2016/20/harald-martenstein-rente-antworten-fragen

Zur Abwechslung wurden den Lesern der „Welt“ in der vergangenen Woche zwei einfache Fragen zu komplizierten Befindlichkeiten des sogenannten „Wutbürgertums“ gestellt…

http://www.welt.de/debatte/kolumnen/das-echte-leben/article155617093/Diese-zwei-Fragen-muss-man-jedem-Wutbuerger-stellen.html

Merke: Wer, wie Frau Gaschke, selbst in der schwachmatigen SPD als Politikerin versagt, kann seinen Kummer immer noch als „Reporterin“ in die Welt blasen. So übt sich die ehemalige Kinderbuchspezialistin in gar abenteuerlichen Thesen zur Politikverdrossenheit. Glaubt man Frau Gaschke, sind „Digitalgedaddel“, Beziehungsprobleme und schlechter Sex die Ursachen für den Frust der Massen. Selbst die Apothekenrundschau hätte es kaum präziser formulieren können. Empfehlenswert ist daher auch nicht der Artikel an sich – interessant sind (als Beitrag der Woche) die zusammengefaßten Leserkommentare:

http://www.welt.de/debatte/kommentare/article155713761/Warum-ich-ein-Wutbuerger-bin.html


Bleiben wir noch ein wenig beim Phänomen der einfachen Antworten. Die Frage, warum Investoren eine halbe Billion Euro aus der hiesigen Währungszone abgezogen haben, wird (ebenfalls von den Welt-Erklärern) wie folgt respondiert:

http://www.welt.de/finanzen/article155661507/Populisten-fuegen-Europa-einen-Milliarden-Schaden-zu.html

Es ist also nicht etwa die erratische Geldpolitik der EZB mit den Negativzinsen des Herrn Draghi,

http://www.welt.de/finanzen/article155693645/Jetzt-kapitulieren-Europas-maechtige-Waehrungswaechter.html

und es sind nicht die defizitären Haushalte des überschuldeten Südens,

http://www.welt.de/wirtschaft/article155693662/Griechenland-Deal-wird-fuer-Deutschland-teuer.html

nicht die Unwägbarkeiten durch eine beginnende Völkerwanderung von Bildungsfernen aus Nordafrika und dem Nahen Osten.

http://www.welt.de/politik/ausland/article155660005/Aus-diesen-Laendern-drohen-neue-Fluechtlingsstroeme.html

Nein, der Grund für die Kapitalflucht aus Europa in Richtung Asien sind… Na? Ja, genau! Die Rechten! So verblüffend einfach können Antworten aus dem Hause Springer sein.


Apropos Griechenland: Die Hellenen waren also mal wieder zu retten…

http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/griechenland-rettung-ein-milliardengrab-fuer-deutschland/13643022.html

den Schuldenschnitt gibt es jedoch erst 2018, keinesfalls vor der Bundestagswahl – soviel ist sicher!

http://www.achgut.com/artikel/super_aussichten_fuer_griechenland_so_hat_auch_die_ddr_alle_krisen_ueberleb

Das neue Kapitel in der griechischen Tragödie ist laut Handelsblatt eine Steilvorlage für die AfD…

http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/whatsright/whats-right-zu-griechenland-eine-neue-steilvorlage-fuer-die-afd/13650062-2.html

bleibt nur leider mit bis zu 25 Milliarden Euro eine sehr teure Wahlkampfhilfe. Aber keine Problem, wenn hierzulande demnächst mit 73 in die zu versteuernde Rente gegangen wird, holen wir das wieder raus…

http://www.zeit.de/wirtschaft/2016-05/iw-studie-rentenalter-steigt-laenger-arbeiten


Einen anderen Grund, sich um Deutschland Sorgen zu machen, findet man im ehemaligen Zentralorgan der SED, wo vollkommen ungeniert zu Gewaltanwendungen gegen Andersdenkende aufgerufen wird…

http://www.neues-deutschland.de/artikel/1012881.debatte-gewalt-gegen-nazis.html

https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2016/neue-gewaltphantasien-alter-antifaschisten/

Dumm nur, wenn der treue Kampfhund neuerdings in die eigene, noch dazu so wohlgeformte Wade beißt:

http://www.focus.de/politik/videos/eklat-bei-linken-parteitag-wagenknecht-bekommt-torte-ins-gesicht-geworfen_id_5573582.html

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/die-linkspartei-sollte-wissen-wer-auf-sahra-wagenknecht-losgegangen-ist-14258655.html

Ludger Kusenberg beschäftigt sich mit der Geschichte des tortalen Krieges: Wurden Früher noch Eier, Farbbeutel und Schuhe geworfen, läßt man heute nur noch feinste Konditoreiwaren schweben…

http://www.rolandtichy.de/kolumnen/eigenartig/wagenknecht-und-der-triumph-der-torte/

Auffällig ist allenfalls, wie unterschiedlich die Würfe medial und „zivil“gesellschaftlich kommentiert werden. War man nach der Attacke auf Beatrix von Storch noch voller Genugtuung, wurde die Kalorienspende für Frau Wagenknecht hingegen heftig kritisiert. Da muß dringend mal die Gleichstellungsbeauftragte ran!


Henryk M.Broder verfolgt den Parteitag der Ewiggestrigen mit dem voyeuristischen Lustempfinden eines Geisterbahnbesuchers…

http://www.achgut.com/artikel/aus_dem_muellhaufen_der_geschichte

Die Nervosität auf dem Magdeburger Parteitag ist ja durchaus verständlich, liegen die roten Rächer der Enterbten inzwischen auch in Brandenburg hinter dem Erzfeind in Blau:

http://www.welt.de/politik/deutschland/article155693890/AfD-jetzt-auch-in-zweitem-Bundesland-ueber-20-Prozent.html

Wir aber sagen: Genossen, fürchtet Euch nicht, denn schon der von Euch angebetete Karl M. wußte, daß zu jeder These auch eine Antithese gehört:

http://www.rolandtichy.de/kolumnen/aus-aller-welt/rechter-hippie-ein-modell/


Außerdem ist ja selbst unser Heiliger Gauland nicht unfehlbar. Obwohl Medienprofi, ist auch er nun in die Falle getappt – noch dazu mit einem Kardinalfehler! Fußballspieler sind in Deutschland sakrosankt! Da kann man nicht einfach sagen was man denkt. „Mut zur Wahrheit“ ist als Werbespruch ja ganz nett, aber doch bitte nicht so direkt, wie einst der Harald Schmidt mit seinem „Bin-ich-ein-versteckter-Rassist“-Schnelltest.
Nehmen wie an, Ihre Tochter möchte mal den neuen Freund mit nach Hause bringen, und Sie sagen „Ja, bring ihn doch am Wochenende mal mit.

[…] Also ihre Tochter klingelt, Sie machen die Tür auf, und draußen steht Ihr Kind mit einem jungen Mann und verglichen mit dessen Teint ist Roberto Blanco ein Albino. Sagen Sie dann

  1. a) „Aber Kind, du hast uns ja gar nicht gesagt, daß dein neuer Lebensabschnittspartner ein schwarz-amerikanischer Angehöriger der US-Streitkräfte ist“

oder denken Sie

  1. b) „Oh Gott, ein Neger!“

Zitat: Harald Schmidt, „Tränen im Aquarium“, 1993

Im Vergleich dazu Alexander Gauland in der FAS: „Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben.“

http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/rassistische-aeusserungen-gauland-bestreitet-beleidigung-von-boateng-14258341.html

Der Fehler unseres stellvertretenden Vorsitzenden war also nicht, im vertraulichen Nebengespräch die Wahrheit gesagt zu haben; sein Fehler war, auf eine Autorisierung des Interviews vor dem Abdruck verzichtet zu haben.

http://sichtplatz.de/?p=6027


Daß ein Hofnarr Wahrheiten aussprechen kann, für die ein Gelehrter flugs auf den Richtplatz geführt wird, ist beste monarchistische Tradition. Unsere Königin der Herzen muß Holtzendorffs „Abriß eines vollkommenen Regenten“ gelesen haben: „Die emotionale Bindung an seine Untertanen läßt den Fürsten zum Vater werden.“ Diesen aristokratischen Schwurbel hat Angela Merkel verinnerlicht. Nicht etwa die Vernunft zählt – nein, das Gefühl allein macht die Kanzlerin zur Mutti…

http://www.rolandtichy.de/meinungen/merkel-und-ihr-merk-wuerdiger-trick/

Merkels Schwenk von der Verantwortungsethik der alten CDU hin zu einer emotionalisierten Gesinnungsethik bleibt nicht ohne Folgen für den Zusammenhalt im christdemokratischen Milieu:

http://www.merkur.de/politik/wut-auf-merkel-jedes-zehnte-afd-mitglied-war-vorher-in-der-cdu-zr-6439577.html


Andere Wanderer zwischen den Welten sind gar schon auf dem Rückweg vom Planeten Alfa-Centauri…

http://www.zeit.de/politik/deutschland/2016-05/andre-yorulmaz-afd-generalsekretaer-austritt-islamfeindlichkeit

Ohnehin läuft es gerade nicht so gut, bei den Alfa-Männchen…

http://www.focus.de/politik/deutschland/urteil-in-augsburg-gerichts-schlappe-fuer-lucke-partei-darf-sich-nicht-mehr-alfa-nennen_id_5561085.html

aber das griechische Alphabet ist noch lange nicht ausgereizt. Mit Alfa war man ja genau genommen erst am Anfang. Oder die Rüsselsheimer lassen mit sich reden, wie schon vor einem Jahr von Sack-Reis vorgeschlagen wurde…

http://www.welt.de/satire/article144222692/Bernd-Lucke-muss-Alfa-Partei-in-Opel-umbenennen.html

und wenn nicht „Opel“, dann doch vielleicht „Manta“?…

http://lepenseur-lepenseur.blogspot.de/2015/07/eilmeldung-nach-der-grundung-der-alfa.html

Das It-Girl gibt es als Generalsekretärin gratis dazu!


Was haben wir sonst noch an Positivem zu vermelden? Fortschritt allerorten! Die Schweizer Fische werden ab sofort vor minderjährigen Killern geschützt:

http://www.nzz.ch/meinung/kommentare/angelverbot-fuer-minderjaehrige-fische-wachsen-nicht-auf-baeumen-ld.84998

Auch beruhigend: Die Computer der US-Atomstreitkräfte sind mangels Netzwerkanschluß nicht zu hacken:

http://www.n-tv.de/politik/US-Armee-nutzt-noch-Floppy-Disks-article17781401.html

Unbehagen bereitet allein die Vorstellung, daß demnächst neue Systeme angeschafft werden sollen und die Smartphone-App zum Starten der ballistischen Raketen noch unausgereift sein soll. So braucht es etwas Gottvertrauen. Daher belohnt der Katholikentag in Leipzig den Glauben an das Gute im Menschen:

http://www.queer.de/detail.php?article_id=26220

Vor den Anfechtungen des Fleisches muß also gewarnt werden:

http://www.welt.de/vermischtes/article155693842/Wenn-Fleischesser-Huehnchen-mit-Tofu-Geschmack-bestellen.html

Für die vom Fast-Food verseuchten Amerikaner ist das natürlich neu.
Wir Deutschen aber sind – wie schon bei der Energiewende – mal wieder Vorreiter:

https://www.youtube.com/watch?v=jNP0e91tGK8

Na denn: Prost Mahlzeit!


Soweit die mediale Bestandsaufnahme der letzten Woche.

Garantiert parteilich und keinesfalls unabhängig.

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Autor: Andreas Urbanek
Sprecher AfD-Kreisverband Dortmund
stellv. Vorsitzender AfD-Fraktion im Dortmunder Rat