Sven Tritschler
Vorsitzender der Jungen Alternative NRW
Mitglied im AfD-Landesvorstand NRW
Als vor 25 Jahren hunderttausende Menschen friedlich das Schandmal Berliner Mauer einrissen und dem Unrechtsstaat DDR ein für alle Mal den Garaus machten, hätten sich wohl nur wenige vorstellen können, dass sich die hauptverantwortliche SED noch über Jahrzehnte in der deutschen Politiklandschaft festbeißen kann. Grüne und Sozialdemokraten, deren Verhältnis zur DDR und ihrer Staatspartei stets unklar war und die die Wiedervereinigung von Beginn an mit Skepsis begleiteten, haben ihr den Weg dahin bereitet.
Es ist abstoßend zuzusehen, wie der mutmaßliche Stasizuträger Gysi sich in diesem Land zum vermeintlichen Wortführer des kleinen Mannes aufschwingt, während er im DDR-Unrechtsstaat als Jurist integraler Bestandteil des Unterdrückungsapparat war. Es ist widerwärtig, wenn unter dem Dach der Linken die Spitzel, Entführer und Mörder der Stasi und die Mauerschützen von den Grenztruppen ihre Schandtaten verharmlosen und ihre Opfer verhöhnen dürfen.
Die zweimal umbenannte SED ist immer noch die SED. In ihren Kassen liegt nach wie vor Geld, mit dem Häftlinge aus DDR-Kerkern freigekauft wurden, ihre Mitglieder sind in weiten Teilen die alten Schergen des Honeckerstaats und die Ideologie hat zwar ein Facelift bekommen, bleibt aber eine Ideologie für Mörder, Spitzel und Gulagbewacher.
Es ist heute schwer nachvollziehbar, wie das Monstrum SED die Wendezeit überdauern konnte. Vielleicht liegt es daran, dass auch die vermeintlich bürgerlichen Widersacher CDU und FDP ihre Vergangenheit als Blockparteien bis heute nicht richtig aufgearbeitet haben und stattdessen lieber Geldtöpfe und Mitglieder ihrer ungeliebten Ostschwestern stillschweigend vereinnahmten.
Jedenfalls sind wir es den Opfern der DDR-Diktatur nach 25 Jahren schuldig, diese Vergangenheit gründlich aufzuarbeiten und ihre hässlichen Überbleibsel zu beseitigen. Nehmen wir uns ein Beispiel an Polen: Dort wurde mit der Demokratie ein Verbot aller kommunistischen und nationalsozialistischen Parteien eingeführt.