Lauterbachs Ausfälle dürften inzwischen mehrbändige Lexika füllen. Besondere Fundgrube seiner Tiefflieger-Akrobatik: Twitter. Am 23. September tippt der Maßnahmenminister gegen halb 10 in sein Telefon:
„Der AfD Abgeordnete Martin Sichert hält hier im Bundestag eine abstoßende Rede. „Ukrainer in der Nobelkarosse“ ließen sich beim Zahnarzt in Deutschland auf unsere Kosten die Zähne richten. „Deutsche frieren“. Genau so haben Nazis hier im Haus über Juden gesprochen.“
Starker Tobak! Da fehlen auch manchem gestandenen Kritiker die Worte! Gar nicht stumm blieb dagegen Sicherts Ehefrau Ronai Chaker. Ihre Antwort:
„MdB Martin Sichert ist mein Ehemann, ich bin Jesidin, habe selbst einen Asylhintergrund, bin anerkannte politisch Verfolgte und stamme von einer Bevölkerungsgruppe ab, die zahlreiche Genozide erlebt hat. Ein ‚Nazi‘ wäre nicht mit jemandem wie mir verheiratet, Herr Lauterbach.“
Daraufhin: Schweigen im Walde! Ob Lauterbach gemerkt hat, dass er es diesmal mit dem Schwingen der Nazi-Keule übertrieben hat? Sichert selbst erklärt: „Es ist absolut unsäglich, wie der Bundesgesundheitsminister die Juden und den Holocaust instrumentalisiert und verharmlost.“
Ob der Vorfall ein Nachspiel hat? Martin Sichert hat Lauterbach angezeigt: „wegen Verharmlosung des Holocaust“. Und natürlich hat Sichert Recht: „Es ist allerhöchste Zeit, dass der Bundeskanzler diesen Minister entlässt.“