Heute haben die noch verbliebenen 27 EU-Mitgliedstaaten eine Erklärung zum 60. Jahrestag der Römischen Verträge vereinbart, die seinerzeit von den sechs Gründungsmitliedern unterzeichnet und über die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft letztlich zur EU geführt hatten.

Besagte Gründungsväter würden sich wohl im sprichwörtlichen Grabe herumdrehen angesichts dessen, was abgehalfterte Ex-Kommunalpolitiker, Lobbyjunkies und andere Hasardeure aus der Idee eines friedlichen und geeinten Europas gemacht haben. Als völlig von Wünschen und Interessen der Bürger abgekoppelter und nur noch dem Eigennutz ihrer Funktionäre dienender Bürokratiemoloch ist diese EU auf dem Weg, statt der erhofften Einheitsgesellschaft ein Territorium härtester Auseinandersetzungen zu erschaffen.

Dass einer ihrer Protagonisten und unverfrorensten Selbstbediener gerade als Hoffnungsträger einer längst abgewirtschafteten Partei zurückbeordert wurde, ist für Deutschland nun wahrlich kein Trost – er wird überall den größtmöglichen Schaden anrichten.

Das Bild der nun in teilweise etwas angewidertem Schulterschluss gequält winkenden Staatschefs gemahnt an die Szenen der letzten SED-Parteitage, die die DDR als Leuchtturm der Demokratie feierte, obwohl alle Beteiligten wussten, dass hier nur noch eine faulende Hülle hochgehalten wurde.

Ein Trauerspiel bleibt es dennoch.