Atomkraft ist gefährlich, teuer und nicht mehr zeitgemäß – so oder so ähnlich klangen die Erklärungen der Bundesregierung noch vor kurzer Zeit. Als die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel nach dem Reaktorunfall von Fukushima 2011 auf einen beschleunigten Ausstieg drängte, schien das Kernkraft-Kapitel (zumindest hierzulande) ein für alle Mal beendet.
Nun scheint sich der Wind gedreht zu haben. Ende März versammelten sich zahlreiche Staats- und Regierungschefs auf Einladung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) und der belgischen Regierung in Brüssel. Beim ersten Treffen der sogenannten „Atom-Allianz“ kündigten laut Tagesschau „mehr als 30 Regierungen an, den Ausbau bis 2050 zu verdreifachen“.
Der Ausstieg vom Ausstieg? Selbst EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) gab am Rande des Treffens zu, dass die Kernenergie für viele europäische Länder „eine wichtige Rolle auf dem Weg zur sauberen Energie spielen“ könne. Mit rund 22 Prozent ist Kernkraft nach wie vor die „größte Stromquelle in der Europäischen Union“, so die Welt. Das stärkste Argument: AKWs produzieren „für drei oder vier Cent pro Kilowattstunde“ – und das über 60 Jahre!
Wer die aktuellen Strompreise kennt, der muss die Überlegungen der Staats- und Regierungschefs in Brüssel begrüßen. Ihre Vereinbarung zeigt auf, dass Deutschland seit über einem Jahrzehnt als Geisterfahrer in Europa unterwegs ist.
Atomkraft ist sicher, bezahlbar und umweltfreundlich – alles andere sind Märchen.
Neue Technologien wie die modularen Reaktoren vom TYP SMR müssen auch in Deutschland entwickelt und eingesetzt werden können, wenn unser Land international wettbewerbsfähig bleiben soll. Wachstum, Wohlstand und soziale Gerechtigkeit hängen an günstigen Strompreisen. Dass mit Sonne und Wind allein kein Industrieland zu machen ist, scheinen die Grünen und Linken bis heute nicht verstanden zu haben.