Die Debatte um das sogenannte „Containern“, bei dem sich Aktivisten Essen aus den Mülleimern von Supermärkten beschaffen, ist in den letzten Wochen wieder aktuell geworden. Hintergrund: Der grüne Landwirtschaftsminister Cem Özdemir möchte das Delikt entkriminalisieren.
Was kann man da schon gegen haben? Zweierlei: Erstens ist der Verstoß mal wieder – typisch Grüne! – reine Symbolpolitik. Die wirkliche Lebensmittelverschwendung finde nämlich ganz woanders statt. Viel besser wäre es, wenn Kooperationen zwischen Produzenten und wohltätigen Organisationen ausgebaut würden.
Noch wichtiger aber: Laut dem Geschäftsführer des Handelsverbands Lebensmittel (BVLH), Franz-Martin Rausch, ist das Containern aus gutem Grund verboten. Und zwar nicht nur wegen der Verletzungsgefahr beim Herumklettern an den Abfalldeponien oder wegen der Ablaufdaten mancher Produkte, sondern auch weil weggeworfene Artikel (etwa aus Warenrückrufen) mit Fremdkörpern wie Glas- oder Metallsplitter verunreinigt sein können.
Kann diese grüne Partei mal einen einzigen Vorstoß zu ende denken? Was sich im ersten Moment (für die eigene Klientel) gut anhört, ist bei Licht betrachtet meist großer Unsinn. Und was sagt das eigentlich über die Grünen aus, wenn sie in Zeiten von massiv mitverursachter Armut plötzlich dem Mundraub das Wort reden? Einfach mal drüber nachdenken!