Der amtierende NRW-Ministerpräsident hat sich in konservativer Verkleidung an die Spitze der politischen Ämterleiter gemogelt, so viel ist jetzt klar. Unter der bürgerlichen Latexmaske: ein Krypto-Grüner, der die CDU von innen sturmreif schießt. Spätestens als ihm im NZZ-Interview im April herausrutschte, dass „ein Muezzin-Ruf ein Beitrag zur Integration sein kann“, war klar, was Wüst für einer ist.
Nun hat er in der FAZ noch einen draufgesetzt: „Der Markenkern der CDU war nie das Konservative“, sagt Wüst da, gepaart mit dem Hinweis, dass die CDU „den Weg der Modernisierung weitergehen“ müsse. Der Mann dreht sich eben mit dem Wind.
Vergessen das Geschwätz von gestern, als Wüst 2007 noch als Co-Autor eines CDU-Papiers aufschlug, das erklärte, „warum die CDU wieder mehr an ihre Wurzeln denken muss.“ Zitat aus dem Schrieb: Das „bürgerlich-konservative“ sei „das wesentliche Alleinstellungsmerkmal der Union. Dadurch unterscheidet sie sich von allen anderen Parteien.“
Aber dann kamen Bankenrettung, Asylkrise, Atomausstieg, Lockdowns – und neue Karriereoptionen. Keine Sorge, Herr Wüst. Die Bürger wissen längst: Konservativ ist diesem Land nur die AfD.