Hamed_Abdel-Samad_(2013)

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Kann man die politische Verblendung, die viele unserer Großeltern in die Hitler-Jugend trieb, mit den Motiven vergleichen, die heute Jugendliche aus aller Welt zu islamischen „Gotteskriegern“ werden lässt? Das ist eine der zentralen Fragen, die Sven Tritschler, Vorsitzender der Jungen Alternative NRW, am 11. Juni an den renommierten Islamwissenschaftler Hamed Abdel-Samad stellen wird.

Denn dessen jüngstes Werk, „Der islamische Faschismus“, analysiert die Parallelen zwischen dem totalitären Denken des „Dritten Reichs“ und den islamistischen Gotteskriegern. Auch immer mehr deutsche Jugendliche sind offenbar fasziniert von der Idee, einen Gottesstaat auf Erden zu errichten – und im Kampf dafür ihr Leben zu lassen. Warum halbe Kinder aus einem der reichsten und liberalsten Länder der Welt 70 Jahre nach der Befreiung vom deutschen Faschismus bereit sind, den Lockrufen einer ebenso totalitären und todesverliebten Bewegung zu folgen, ist eines der Themen der Diskussionsveranstaltung mit Hamed Abdel-Samad am 11. Juni ab 19.00 im Ameron Hotel Regent, Melatengürtel 15, 50933 Köln statt. Mindestens ebenso relevant ist für die Veranstalter der Jungen Alternative die Frage, wie sich nicht nur muslimische Altersgenossen für die anspruchsvolle, weil nicht einfache Lösungen bietende pluralistische Demokratie gewinnen lassen. Einen Weg, den nicht nur die Mehrheit der hier lebenden Muslime beschreitet, sondern für den auch Abdel-Samad selbst als Vorbild dienen kann: Obwohl gegen ihn wegen seines Buches die Todes-Fatwa ausgesprochen wurde, sucht der international bekannte Autor weiterhin den Dialog mit seinen Kritikern. Und nun auch in Köln: https://www.facebook.com/events/1598638567057770/

Hamed Abdel-Samad, geboren 1972 bei Kairo, studierte Englisch, Französisch, Japanisch und Politik. Er arbeitete für die UNESCO, am Lehrstuhl für Islamwissenschaft der Universität Erfurt und am Institut für Jüdische Geschichte und Kultur der Universität München. Abdel- Samad ist Mitglied der Deutschen Islam Konferenz und zählt zu den profiliertesten islamischen Intellektuellen im deutschsprachigen Raum.