Von Hans Friedrich Rosendahl
Mitglied des Landesvorstandes der AfD NRW

Es ist schon ärgerlich, wenn man als AfD-Mitglied von guten Freunden und Verwandten gefragt wird, in welcher Partei man da eigentlich sei. Überall lese man nur Negatives über die AfD. Dazu möchte ich auf einige Fakten hinweisen, derer man sich in diesem Zusammenhang bewusst sein sollte:

Spiegel und Focus, Zeit und Frankfurter Sonntagszeitung sowie andere als seriös angesehene Blätter, berichten über die AfD derzeit meist nur im Zusammenhang mit Krisen, autoritärem Stil, finanzieller Unseriösität, angeblicher Rechtslastigkeit und Ähnlichem. Diese Artikel enthalten Vorwürfe, die zwar wiederholt, dabei aber kaum belegt werden.

Gehört es jedoch nicht auch zu guten journalistischen Stil, zu Vorwürfen zu recherchieren und die Stellungnahme der Betroffenen einzuholen und diese ebenfalls zu veröffentlichen. Dies jedoch geschah in den Beiträgen, die wir auf dieser Seite unten wiedergeben, erkennbar nicht. Das zeigt dem aufmerksamen Leser, wie hier gearbeitet wurde.

Und wenn kürzlich eine Sonntagszeitung über die AfD unter der Überschrift „Paranoia in Deutschland“ schreibt und dann fast nur über eine Krise in Frankfurt berichtet, so spricht die Diskrepanz zwischen Überschrift und Text für sich. Wenn aber nach dem Landesparteitag der AfD in NRW in mehreren Beiträgen nur von angeblicher Krise die Rede war und alle Interviews, die ihr widersprachen, konsequent unveröffentlicht blieben, so ist das eine tendenziöse Berichterstattung, die der Leser und Zuschauer nicht erkennen kann. Halbwahrheiten, die nicht erkennbar sind, wirken schlimmer als erkennbare Unwahrheiten. Das ist nicht nur ärgerlich, es steht seriösem Journalismus wahrlich schlecht zu Gesicht.

Worum geht es im nächsten halben Jahr in Deutschland? Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass es für die regierenden Kreise der Bundesrepublik Deutschland eine nationale Katastrophe wäre, wenn sie nicht allein die Vertreter Deutschlands im europäischen Parlament blieben, sondern wenn für Deutschland – wie für andere Länder auch – Kritiker ihrer Politik mit ins europäische Parlament einzögen. Sie fühlen sich alternativlos, doch sie sind es nicht mehr. Es wird daher nicht mit Samthandschuhen zugehen, wenn es darum geht, die bisher sicher geglaubten Plätze im europäischen Parlament neu zu verteilen.

Sarrazin hatte es vor Jahren abgelehnt, eine neue Partei zu gründen, und als einen Grund sinngemäß genannt, dass solche Neugründungen zu viele „eigenartige Personen“ anziehen könnten. In der Tat gibt es auch bei uns Personen mit zu großem Ego und zu kleiner Teamfähigkeit, zu starkem Wollen und zu schwacher Kompromissfähigkeit. Personen, die in ihrem Eifer weit übers Ziel hinausschießen, denen sine ira et studio ein Fremdwort, aber heiliger Zorn umso vertrauter ist. Und die sich in einer Form nach innen und nach außen äußern, die Maß und Mitte vermissen lässt. Sie liefern den Medien ein gefundenes Fressen.

Die Vernünftigen – also Sie und hoffentlich ich auch – stehen in der Mitte zwischen diesen Flügeln und brauchen einfach längeren Atem als die anderen.