Vor wenigen Tagen fragten wir an dieser Stelle, wie der Attentäter Ibrahim A. einfach so auf freien Fuß gesetzt werden konnte – trotz offenkundiger Anschlagspläne und seiner Verherrlichung des Attentäters Anis Amri. Neusten Meldungen zufolge hatte das BAMF zwischenzeitlich den Pass eines Syrers fälschlicherweise in Ibrahim A.s Akte einsortiert – mit bislang noch ungeklärten Folgen.

Hätte der Attentäter womöglich schon früher abgeschoben werden können, wäre diese Panne nicht passiert? Dass der Intensivtäter Ibrahim A. gefährlich war, bestätigte der forensische Psychiater Jochen Brack in seinem Gutachten schon im Juli 2022. Nicht nur war er drogenabhängig, auch zeigte er „das Erkrankungsbild einer wahnhaften Störung“, weshalb man ihn in Hamburg auf einer Sicherungsstation unterbrachte, so der NDR.

Der neueste Hammer: Nach der Haftentlassung fand keine „umfassende psychiatrische Untersuchung über seine Gefährlichkeit für die Allgemeinheit“ statt, wie der NDR schreibt. Die wäre angebracht gewesen, glaubt ein anonymer JVA-Mitarbeiter, der den Attentäter betreut hatte: „Das ist keiner, den man einfach so freilaufen lassen kann“. Das Ergebnis des Behördenversagens auf allen Ebenen: zwei Tote und fünf Schwerverletzte.

Die Sache ist klar: Das Asyl-Chaos ist außer Kontrolle – und zwar nicht nur in Hamburg. Wie tief das trübe Wasser im Fall Ibrahim A. wirklich ist, muss eine lückenlose Aufklärung zeigen.