Nach 16 Jahren Merkel-Ära und einer historischen Niederlage für die CDU geben sich die christlich-demokratischen Spitzenkräfte auf einmal ziemlich merkelkritisch:
Den Satz „Das ist alternativlos“ wolle er „auf CDU-Parteitagen nie wieder hören“, sagt Skandalfließband Jens Spahn.
Auch Carsten Linnemann, Chef der Mittelstandsunion, rechnet ab: „Wir haben in den letzten zehn Jahren verlernt zu diskutieren! Wir haben Politik aus dem Kanzleramt gemacht! Wir in der Partei müssen die Politik machen, nicht das Kanzleramt!“
Richtig deutlich wird es bei Johannes Winkel, Chef der JU aus NRW: Merkels Führungsstil habe die CDU „systematisch destabilisiert und entkernt“ – er fordert sogar eine interne Aufarbeitung der 16 Merkel-Jahre.
Merkwürdig, dass man von derart harschen Worten kaum etwas vernehmen konnte, als Merkel noch in Amt und Würden war – und damit die Macht hatte. Wo waren die große CDU-Eliten, als 2015 die Grenzen für die illegale Massenzuwanderung geöffnet wurden? Wo waren sie, als Merkel eigenmächtig eine demokratische Wahl in Thüringen rückgängig machen wollte? Wo waren sie, als Deutschlands Energiesicherheit der medialen Hysterie geopfert wurden?
Ernüchternde Antwort: Sie haben mitgemacht, profitiert, Posten abgegriffen, Merkel trotz allem in den Himmel gehoben. Wie keine andere Partei besteht die CDU aus Opportunisten, die ihr Fähnchen in den Wind hängen, egal woher er gerade weht. Folgerichtig, dass die Deutschen diese Partei abgestraft haben und hoffentlich auch in Zukunft abstrafen werden.