Paukenschlag im Saarland: Die Grünen haben in der Stadt Völklingen gerade zwei Mitglieder verloren. Bei der anstehenden Kommunalwahl am 9. Juni wollen die für die AfD kandidieren. Einer von ihnen ist der bisherige Fraktionsvorsitzende der Grünen im Stadtrat Gerold Fischer. Nach „mehr als 40 Jahren Parteimitgliedschaft“ wechselte er nun zur Alternative, so die Junge Freiheit.
Mit seinem Austritt verschieben sich auch die Machtverhältnisse im Stadtrat. Die AfD kommt jetzt auf fünf Sitze, die Grünen nur noch auf zwei. Zur Begründung erklärte der Geläuterte Gerold Fischer in der Saarbrücker Zeitung, „dass er die von den Grünen beschlossenen Waffenlieferungen, auch in die Ukraine, nicht mehr mittragen könne“. Das Versprechen, „keine Waffenlieferungen an die Ukraine“ zu leisten, habe er „eben nur im AfD-Programm gefunden“.
Der zweite Parteiwechsel geschah im Völklinger Ortsrat. Sowohl die Grünen wie auch die AfD hatten dort bislang zwei Sitze. Durch den Übertritt des langjährigen Ratsmitglieds Wolfgang Lorenz zur AfD sah sich die Grünen-Fraktion zur Auflösung gezwungen.
Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Dass ausgerechnet zwei Grünen-Politiker den Mut bewiesen haben, Herz und Verstand den Vorzug vor der Parteidisziplin zu geben, kann man nur begrüßen. Vielsagend ist jedenfalls das Geschrei bei den Grünen. Die genannten Gründe für die Austritte will man dort überhört haben. Ein wenig Selbstkritik wäre in dieser Lage allerdings angezeigt.