Stockholm, 2017, April, 7.

„Unsere Gedanken gehen zu den Menschen in Stockholm, zu Verletzten, Angehörigen, Rettern und Polizisten“, teilt Regierungssprecher Steffen Seibert mit. „Unsere Gedanken und unsere Solidarität sind bei den Opfern und Verletzten, bei unseren schwedischen Freunden und allen Menschen in Stockholm“, ergänzt Frank-Walter Steinmeier, mittlerweile ein Bundespräsident. Und dann, als hätte man es geahnt, Thomas de Maizière, Bundesinnenminister von Merkels Gnaden mit zitternder Stimme: „Meine Gedanken und mein tiefes Mitgefühl sind bei jenen, die so jäh aus dem Leben gerissen worden sind und bei ihren Angehörigen.“

Man ist offensichtlich gerührt. Uns schüttelt es nur noch.

Wir müssen sie ertragen, die gleichen nichts sagenden, nichts meinenden und vor allem nichts bewirkenden Spruchblasen aus dem ewig gleichen Abreißkalender. Sie verhöhnen nur die Opfer, die immer mehr zu ihren Opfern werden. Wir, die Alternative für Deutschland, die stets gewarnt hat vor den offenkundigen Folgen einer verantwortungslosen, menschenverachtenden und realitätsfernen Politik, wir müssen uns beschimpfen und diffamieren lassen. Weil wir nicht ohnmächtig sein wollen, weil wir uns endlich wehren wollen.

„Wofür mussten diese Menschen sterben?“ fragt Marcus Pretzell, der einst von „Merkels Toten“ sprach und dafür böse gescholten wurde. „Wofür müssen die nächsten sterben? Denn es wird weitere Opfer geben, weil außer triefenden Beileidsheucheleien nichts kommt von den Volksvertretern, die alles mögliche, aber nicht ihr Volk vertreten.“

Und was werden die Medien tun mit dem, vor dem wir nicht müde werden zu warnen? Werden sie weiter versuchen, uns für den Mut zur Wahrheit in die rechte Ecke zu schreiben? Oder, statt mit den Regierenden abzurechnen, sich investigativ mit unbezahlten Knöllchen oder dem Wohnsitz unseres Landesvorsitzenden beschäftigen? Werden sie weiter dem Boulevard-Journalismus einer Spiegel-Melanie-Amann, einer RP-Julia-Rathcke und eines stern-Wigbert-Löer frönen? Weil sie sich dann nicht mit den real existierenden Problemen auseinandersetzen müssen? Oder wollen sie nur nicht „die Menschen irritieren“?

Wahrscheinlich aber werden sie uns verurteilen. Weil wir davon profitieren würden, wenn unsere Vorhersagen eintreffen.

Es ist diese ekelerregende Scheinlogik, die immer mehr Bürgern die Zornesröte ins Gesicht treibt. „Ich habe Kinder“, sagt ein sichtlich trauernder Marcus Pretzell heute am Rande einer Veranstaltung in Euskirchen mit bitterer Stimme. „Und eine bezaubernde Frau, die unser erstes gemeinsames Kind erwartet. Vielleicht sind das wichtige Voraussetzungen, um verantwortungsbewusste Politik zu machen, um Entscheidungen zu treffen, die die Zukunft bestimmen und nicht nur kurzfristigen Profit. Aber wie oft muss sich Nizza, Paris, London, Würzburg, Hannover, Brüssel, Berlin, Petersburg und nun Stockholm wiederholen? Niemals, niemals wollen wir uns gewöhnen an den Terror, egal wie oft uns die Regierung dazu auffordert.“

Die AfD NRW spricht den Angehörigen der Opfer des Terroranschlags von Stockholm ihr ehrlich empfundenes Mitgefühl aus. Sie schämt sich zutiefst für diejenigen, die das ermöglicht und zugelassen haben. Und für die, die es wieder einmal kleinreden werden.